Konzeption
Der Ort für das Instrument wurde durch die seitliche Nische im Kirchenraum definiert. Die Höhe des Prospekts ist eine architektonische Notwendigkeit, keine musikalische. Daher befindet sich das Werk auch in der unteren Hälfte und wird nach oben durch ein Zwischendach auf ungefähr halber Höhe abgeschlossen. Das Dach fungiert gleichzeitig als Laufboden für den oberen Prospekt, der bis auf 7 Pfeifen klingend aus der Gambe entnommen ist. Die hängenden Metallpfeifen sind dem Prestant 4’ entnommen.
Die Konzeption sah eine einmanualige Orgel vor, die durch ein zweites Manual als Begleitwerk mit nur einer Pfeifenreihe erweitert wird. Durch ausgebaute Oktavkoppeln ist im Pedal ein Subbaß 16’ und im Manual ein 4’ schaltbar.
Im Hauptwerk ist klanglich die Normallage, die 8'-Lage, doppelt besetzt mit Portunal und Gambe. Beide zusammen ergeben sie die kräftige Grundlage für den Gemeindegesang, einzeln dienen sie zu leisen Registermischungen. Die Gambe hat in Anlehnung an spätbarocke Vorbilder kräftigen Strich und langsame Ansprache. Ebenso ist die 4'-Lage doppelt besetzt mit einem prinzipalischen Prestant und einem sanfteren Register, der Flöte.
Farbe erhält das Instrument außer durch die Gambe durch Aliquote wie Nazard 2 2/3' oder Terz 1 3/5', sowie den Vorabzug aus der Mixtur, die Quinte 1 1/3’. Die Bebung ist ein Kanaltremulant ebenfalls nach spätbarocker Art. Die Intensität nimmt in dieser Bauweise mit der Zahl der gezogenen Register deutlich zu, so daß durchaus ein authentischer barocker Klang möglich ist.
Insgesamt ist ein farbiges Klangbild entstanden, das durch Weichheit und dennoch Durchsetzungskraft den Kirchenraum gut füllt. |