Ostönner Orgelsommer in der St. Andreas Kirche zu Ostönnen/Soest
Victoria, die Orgel ist da! So der junge Pastor in Ostönnen bei der Einweihung der Orgel in 1722.
1720 bekam der Orgelbauer Johann Patroclus Möller den Auftrag für einen Orgelneubau in der Kirche Alt St. Thomae in Soest. Die alte, kaputte Orgel übernahm er und stellte die nach einem Umbau in Ostönnen auf. Es war die erste Orgel in Ostönnen. Heute wissen wir, wie besonders und alt das Instrument ist.
Wer die Orgel gebaut hat, wissen wir allerdings nicht. Bei der letzten Restaurierung hat sich herausgestellt dass das Instrument ursprünglich 1425 bis 1430 gebaut worden ist. Dieses Jahr also vor 600 Jahren. So ist die heute noch verwendete Windlade die älteste weltweit und in keiner anderen Orgel sind so viele Pfeifen aus der Zeit um 1430 erhalten. Ein klingendes Denkmal, das nach etwa 600 Jahren die Zuhörer noch immer begeistert.
Auch in diesem Jahr hat der Titular-Organist, Léon Berben wieder eine kleine aber feine und abwechslungsreiche Reihe zusammengestellt für den Ostönner Orgelsommer:
Am Samstag den 24.05 spielt Bart Jacobs aus Brussel das Eröffnungskonzert mit Europäischer Orgelmusik aus dem frühen 17. Jahrhundert. Er spielt Werke von Sweelinck, Praetorius, Frescobaldi und Muffat dem es gelang, verschiedene nationale Stile seiner Zeit miteinander zu verbinden.
Am Samstag den 28.06 gibt es gleich zwei besondere Veranstaltungen, einen Ostönner Orgeltag sozusagen.
Um 14.30 Uhr eine Infoveranstaltung zur Geschichte und Klang der Ostönner Orgel mit dem Orgelbauer Winfried Puschmann und dem Organisten Léon Berben. Vor dem Konzert um 17:00 Uhr mit dem Titular-Organisten Léon Berben gibt es bei hoffentlich schönen Wetter draußen, Kaffee und Kuchen
Weiter geht’s am Samstag 30.08. Dann spielt der junge Organist und Cembalist Jean-Luc Ho aus Paris ein Programm mit dem Titel „Nach Französischer Art“: Eine Entdeckungsreise des französischen Repertoires des frühen 17. Jahrhunderts: Fantasien, italienische Madrigale und franco-flämische Polyphonie.
Er musiziert Werke von Racquet, Roberday, Titelouze & Purcell
Das Abschlusskonzert spielt Michael Fürst aus Hamburg am 27.09: „Mit königlichen Zungen“ Er spielt auch auf (s)einem Regal, eine Premiere für den Ostönner Orgelsommer.
Das Regal war vornehmlich für die Begleitung von Vokalmusik gedacht. Dieses Orgelinstrument besteht aus einem obertonreichen Zungenregister und war sehr häufig maßgeblicher Bestandteil des Musizierens in Kirchen und bei weltlichen Anlässen. Es erklingt Musik von u.a. Tallis, Schlick, Sweelinck.
Anfang der Konzerten ist 17:00 Uhr, Eintritt ist wie immer frei, es wird um eine angemessene Spende am Ausgang gebeten. |