17. Internationales Rühlmannorgel-Festival 
					        vom 08.09.-16.10.2022 
					     
					     Komm! Lass uns einmal die Orgeln meiner Vorfahren  anschauen. Ich habe sie Jahrzehnte nicht gesehen. 
  
					        Mit diesen Worten widmete  sich damals der in Ostfriesland wohnhafte Orgelbaumeister Albrecht Rühlmann an  seinen damaligen Nachbarn Matthias Müller, seinerzeit dort als Kreiskantor  tätig. Um diese Reise gut vorzubereiten, Herr Rühlmann war schon im höheren  Alter, reiste Müller nach Sachsen und Sachsen-Anhalt und fand von vor Ort von Anfang  an ein reges Interesse: Herr Rühlmann komm mit seiner Gattin! Das Erste Mal seit  der Enteignung! 
					        Aus diesen Vorbereitungen, Herrn Rühlmann diverse  Orgeln vorzuführen entstand spontan das erste Rühlmannorgel Festival. Dieses ist nun 17 Jahre her und das Festival wird  seither im Geiste der inzwischen verstorbenen Rühlmanns weitergeführt. Müller  war inzwischen fast 15 Jahre als Kantor und Orgelrestaurator in Sachsen-Anhalt  wohnhaft und tätig und es gibt kaum eine Orgel die er nicht kennt. 
					        Zudem verwendet er in seiner inzwischen sehr  renommierten Fachwerkstatt für Orgel – und Harmoniumrestaurierung mit  historischen Materialien und Mitteln auch die Werkzeuge aus der Werkstatt in  Zörbig. 
					         
					        In diesem Jahr wird es mit einer Anzahl von 37  Konzerten eines der größten Festivals bisher sein. Und eben auch eines der größten  Orgelfestivals in Deutschland. Es soll ein wichtiges Kulturerbe in Erinnerung  halten, welches die Stadt Zörbig und den sachsen-anhaltinischen Orgelbau weltbekannt  gemacht hat: Die Orgelbaudynastie Rühlmann, die in vier Generationen über 450  Orgeln baute  (1842-1940) - ein Teil davon entstand in Zusammenarbeit mit  Albert Schweitzer.  
					         
					        Einige Orgeln stellen einen Glanzpunkt des deutschen  romantischen Orgelbaus dar. Nicht nur die Orgel in der Agnuskirche zu Köthen  ist klanglich und bautechnisch ein Meisterwerk. Auch so manch Dorforgel erweist  sich als klanglicher und bautechnischer Schatz. Leider ist dieses in der  Fachwelt international hochgeschätzte kulturelle Erbe Sachsen-Anhalts im  eigenen Lande viel zu wenig bekannt. Erlebten doch viele Generationen an Angehörigen  den Klang dieser Orgeln in ihren Kirchen. Auf   dieses große kulturelle Erbe aufmerksam zu machen ist Ziel des Festivals.  Kantor Matthias Müller ist jetzt seit mehreren Jahren Inhaber des Nachlasses  der Firma Rühlmann und weiß über die Rühlmanns und dessen Orgeln so viel wie  niemand sonst. 
					         
					        In diesem Jahr werden zwei hervorragende Sängerinnen  und zwei weitere Organisten aus dem Ausland mit dabei sein: Die Sopranistin  Cristel de Meulder aus Antwerpen, die aus Polen stammende, in Braunschweig wohnhafte  Kontraaltistin Julia Fercho, der 85 jährige Pater Paskal Barturen, ein  Urgestein der baskischen Musik aus dem Passionistenkloster in Bilbao. Selber bedeutendster  baskische Organist, Komponist und Musikologe und Prof. Jan van Mol, Organist  aus Belgien. Sie werden nicht bei allen Konzerten dabei sein, aber der  Spielplan ist auf der Homepage www.rühlmannorgel.de ersichtlich. Alle diese  Musiker genießen weltweit einen hervorragenden Ruf.  
				        Als Kantor, Konzertorganist  und Harmonist war Kantor Matthias Müller schon in vielen Ländern Europas tätig  und hat bei diversen internationalen Festivals gastiert. Mit den Berichten im  MDR über seine Orgelwanderungen und kirchenmusikalischen Veranstaltungen ist er  schnell über die Landesgrenzen bekannt geworden. Ferner ist er künstlerischer Leiter des Internationalen  Clavierfestivals in Kloster Schleswig, des Festivals in den Schlössern der  Burgund, dem Festival auf dem Jakobsweg in Nord- und Mittelspanien und dem Confluenz  Festival an Donau und March bei Wien. Auch  der Orgelmusik-Laie wird an der hohen Kunst dieser Meister Spaß haben da alle  Werke vor oder im Konzert von den Musikern etwas erläuter werden und etwas  Humor dabei auch nicht fehlen wird.  
				         
				        Manch  Kirchengemeinde gestaltet den Tag des Konzertes seid Jahren wie ein Festtag.  Oftmals werden zur Begrüßung Getränke angeboten oder für hinterher wurden noch  Speisen und Getränke zubereitet um das Konzert noch gemeinsam, oftmals bei  einem sehr langen Plausch ausklingen zu lassen.
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