Orgel und Rezitation 
						  am 11. Juni im Museum Schloß Burgk 
					     
					      Am Samstag, 11. Juni 2022, lädt das Museum Schloß Burgk  zu einem Orgelkonzert mit Jürgen Banholzer an der Silbermann-Orgel und Johanna  Krumstroh (Rezitation) ein. Das Konzert trägt den Titel „Dann bist du der Gott nicht,  den ich schuf aus meinen Tränen“ und ist eine musikalisch-literarische Annäherung  an Johann Kuhnaus "Biblische Sonaten" mit Texten von Stefan Zweig,  Ludwig Tieck, Angelius Silesius, Matthias Claudius, Ernst Stadler u.a.                          
                             
                             
                          Ein Jahr vor seiner Ernennung zum Leipziger Thomaskantor  veröffentlichte Johann Kuhnau (1660-1722) seine „Biblischen Sonaten“.  Hundertfünfzig Jahre bevor die Programm-Musik zu großer Blüte kam, wagte Kuhnau  – der seinen Zeitgenossen als Universalgelehrter galt und zudem Romane schrieb  – musikalische Kommentare zu damals allseits bekannten Geschichten des Alten Testaments.  Deren Themen sind  Ursituationen  menschlichen Daseins: Liebe, Verrat, Hass, Vergebung, Krankheit, Tod,  Trostlosigkeit und Zuversicht.  Das Programm führt an diese zeitlosen Stoffe  heran und konfrontiert sie mit Erzählungen, Fragen und Einwänden von Dichtern  aus verschiedenen Epochen.                           
                           
                          Aufgrund des begrenzten Platzangebots ist eine vorherige  Anmeldung zum Konzert erforderlich. Kartenvorbestellungen sind über Tel.: 03663  / 400119 und per E-Mail an: museum@schloss-burgk.demöglich.  Der Eintritt zum Konzert beträgt: 14 €, ermäßigt 12 € inkl. Museumseintritt,  Schüler frei. 
                           
                           
                          Jürgen Banholzer  
                          erhielt entscheidende Impulse für sein Orgelspiel bei  James David Christie in Boston und studierte dann als Stipendiat der  Studienstiftung des deutschen Volkes bei Ludger Lohmann in Stuttgart und bei  Jean Boyer am Conservatoire Supérieur de Musique in Lyon. Es folgte ein  Gesangsstudium an der Schola Cantorum Basiliensis. Im Fach Musikwissenschaft  promovierte er an der Universität Mainz ("Harmonik, Form, poetischer Inhalt  : Untersuchungen zu Sonaten der Liszt-Schüler Reubke, Draeseke und  Viole").  
                           
                          Als Organist gab er Konzerte in Deutschland, Österreich,  Italien, Frankreich und der Schweiz. 2021 erschien bei frabernardo die CD  "O güldnes Licht", eingespielt an der Hus-Schnitger-Orgel in St.  Cosmae, Stade, zusammen mit dem Tenor Georg Poplutz. Als Continuospieler auf  Cembalo und Orgel ist er dem Johann Rosenmüller Ensemble seit vielen Jahren  verbunden, außerdem war er Gast bei Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester,  dem Balthasar-Neumann-Ensemble, L'Arpa festante, Stefan Temmingh &  Ensemble. 
                           
                          Zusammen mit der österreichischen Salteriospielerin  Margit Übellacker gründete er das Ensemble La Gioia Armonica, das unter seiner  Leitung Ersteinspielungen bislang unveröffentlichter Werke von Antonio Caldara,  Johann Georg Reutter, Giambattista Martini und Antonio Sacchini vorlegte. Über  die bei cpo, Ramée und Radio Bremen erschienenen CDs urteilte die Fachpresse:  „eine wunderbare Palette von bezaubernden Farben und berückenden strukturellen  Effekten“ (Early Music); „brilliante Interpretation“ (Goldberg);  „atemberaubend schön“ (BBC Music Magazine). Das Ensemble gastierte u.a. bei  den Händelfestspielen in Halle, bei Ton Koopmans Festival Itinéraire Baroque,  beim Bachfestival Dordrecht, beim Early Music  Festival in Timisoara, Bagnacavallo Classica und den Mitteldeutschen  Heinrich-Schütz-Tagen. 
                           
                          Seit 2017 unterrichtet Jürgen Banholzer bei den  Internationalen Alte Musik Sommerkursen in Valtice, Tschechien. Er war  Lehrbeauftragter an der Johannes Gutenberg Universität Mainz. 
                          Solistische Auftritte als Countertenor führten ihn bis  2010 in Konzerten, Rundfunk- und CD-Aufnahmen sowie in szenischen Produktionen  mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Ivor Bolton, Harry Christophers oder Jean-Claude  Malgoire zusammen. Den Ensemblegesang pflegte er u.a. mit dem Huelgas Ensemble,  dem Johann Rosenmüller Ensemble, dem Balthasar-Neumann-Chor und dem Amsterdam  Baroque Choir.  
                           
 
                            Johanna Krumstroh 
   erhielt zunächst Klavier- und  Cellounterricht. Lehrer waren u. a. Christoph Igelbrink und Prof. Rudolf  Metzmacher. Ihre musikalische Ausbildung setzte sie an der Hochschule Carl  Maria von Weber in Dresden fort und absolvierte dort ein Gesangstudium. Dieses  intensivierte sie durch Meisterkurse bei Jessica Cash in London und Judith  Beckmann in Hamburg. 
                            Darüber hinaus studierte sie Schauspiel an der Webber  Douglas Academy of Dramatic Art in London und schloss ihre Ausbildung mit  Auszeichnung ab. Johanna Krumstroh wurde als Repräsentantin der Webber Douglas  Academy of Dramatic Art zum William Poel Festival in London ausgewählt. 
                            Sie spielte in London am Chanticleer Theatre und am  Drayton Theatre. Weitere Engagements führten sie an das Düsseldorfer  Schauspielhaus unter der Intendantin Amélie Niermeyer, nach Bern, Berlin und  Hamburg. Dort war sie in der Titelrolle in "Die bitteren Tränen der Petra  von Kant" (Rainer Werner Fassbinder) zu sehen. 
    
                          Zu einem künstlerischen Schwerpunkt haben sich Johanna  Krumstrohs Lesungen mit Musik entwickelt. Sie versteht es, ihre Zuhörer durch  einen geschickten dramaturgischen Aufbau der Programme und durch ihre  ausdrucksstarke Interpretation von Beginn an zu fesseln. Das facettenreiche  Repertoire beinhaltet u.a. "Zwetajewa – Skrjabin", "Orlando –  eine Zeitreise" von Virginia Woolf, "Bella Chagall und Frédéric  Chopin" (als CD mit der Pianistin Ewa Kupiec erschienen),  "UN-VERBUNDEN MIT DER WELT Schubert-Hölderlin-Beethoven". Sie ist  regelmäßig bei renommierten Musik- und Literaturfestivals zu Gast, wie u. a.  Literaturfest Niedersachsen, lit.COLOGNE, Frankfurter- und Leipziger Buchmesse,  Europäische Kulturtage Karlsruhe, HOLK Festival, FUGATO Orgelfestival, Basler  Orgelnacht, Museum Frieder Burda Baden-Baden, Klavierfestival Stade sowie Lange  Nacht der Museen in Berlin. Zudem liest sie für den Oetinger Verlag.
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