Neue Erkenntnisse zu Bachs Werk
Acht kleine Präludien und Fugen (früher Joh. Seb. Bach zugeschrieben)
Ein Beitrag von Klemens Schnorr in der Zeitschrift ORGAN 2/2020 (Konjekturen oder Schlendrian: Problematische Textstellen in den Acht kleinen Präludien und Fugen) hat aufgedeckt, dass der Notentext dieser bekannten und viel gespielten Sammlung schon seit der Erstausgabe (im VIII. Band der Peters-Ausgabe, hrsg. von F. A. Roitzsch, Leipzig 1852) durch teils willkürliche, teils irrtümliche Textänderungen entstellt ist.
Es hat den Anschein, als ob die bis heute nicht abgeschlossene Echtheitsdiskussion zwar der Beliebtheit der Acht kleinen Präludien und Fugen keinen Abbruch tat, aber vielleicht der Grund dafür ist, dass Textkritik weniger intensiv betrieben wurde als bei anderen Werken. Im Münchner Verlag Strube erscheint aktuell eine revidierte Neuausgabe, die sich strikt am Text der Berliner Quelle Mus. Ms. Bach P 281 orientiert und in der die seit 1852 immer wieder nachgedruckten und nachgespielten falschen Lesarten bereinigt sind (Edition Strube, Verlagsnummer 3580, Preis 15.- €). |