ZYKLUS »BACHS MESSIAS« ERÖFFNET BACHFEST LEIPZIG 2021
Papst Benedikt XVI. würdigt Bachs Kirchenmusik in seinem Grusswort
Das Bachfest Leipzig 2021 beginnt mit einem gewaltigen Zyklus: »Bachs Messias« erzählt vom 12. bis zum 15. Juni chronologisch das Leben des Erlösers anhand der drei
Oratorien, der Matthäus-Passion und 33 ausgewählter Kantaten Johann Sebastian Bachs.
Der vom Bachfest-Intendanten Prof. Dr. Michael Maul konzipierte Zyklus fußt auf der
Trilogie »Jesus von Nazareth« von Benedikt XVI., erschienen während seines
Pontifikats. Der emeritierte Papst hat für das Bachfest ein Grußwort übermittelt, in dem
er die zeitlose Wirkung von Bachs Musik als Botschafterin eines vielerorts erloschenen
Glaubens herausstellt.
Weltbekannte Bach-Interpreten und der Schauspieler Ulrich
Noethen gestalten die elf Konzerte des Zyklus in den Leipziger Bach-Kirchen. Der
Leipziger Maler Michael Triegel liefert eine Bilderserie als visuellen Begleiter.
Ticketpakete für »Bachs Messias« können ab sofort und somit noch vor dem regulären
Vorverkaufsstart des Festivals reserviert werden.
Zeit seines Lebens reflektierte Johann Sebastian Bach in seinen Kantaten, Oratorien und
Passionen Episoden aus dem Leben Jesu von Nazareth. In diesen Werken schuf er
unvergleichliche musikalische Bilder der Verkündigung von Christi Geburt, der
Weihnachtsgeschichte, von vielen Gleichnissen und Wundern Jesu und schließlich von
seiner Passion, Auferstehung und Himmelfahrt.
Klingende Wirkungsgeschichte von Jesus Christus in elf plus zwei Konzerten
Das Bachfest Leipzig 2021 steht unter dem Motto »Erlösung«. Im Zentrum steht mit
»Bachs Messias« ein viertägiger Zyklus, in dem weltbekannte Bach-Interpreten die
Lebensgeschichte von Jesus Christus, dem Erlöser, in 33 ausgewählten Kantaten, den drei
Oratorien und der Matthäus-Passion nacherzählen werden. Eingerahmt wird der Zyklus
von zwei Aufführungen des Oratoriums »Messiah« von Georg Friedrich Händel, eine davon
im Dom zu Halle, der ersten Wirkungsstätte des gebürtigen Hallensers, im Rahmen der
dortigen Händel-Festspiele 2021.
Der Intendant des Bachfestes, Prof. Dr. Michael Maul, dessen Vertrag gerade bis Juni 2022
verlängert wurde, knüpft mit »Bachs Messias« konzeptionell an den erfolgreichen
»Kantaten-Ring« seiner ersten Festivalsaison (2018) an: »Wir laden mit dem ›Messias‹-
Zyklus zu einer spannenden Entdeckungsreise in das Herzstück von Bachs Kirchenmusik ein.
Ich bin mir sicher, dass durch das Zusammenfügen der Stücke zu einem groß dimensionierten Oratorium ein ganz besonderes, mehrdimensionales Bild vom Wirken des
Erlösers Jesus Christus entstehen wird: von der Verheißung und Geburt des Messias über die
Bergpredigt, die Berufung der Jünger und die diversen Gleichnisse und Wunder bis hin zum
Einzug in Jerusalem, der Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt. Und ebenso wird
deutlich werden, dass Bachs enthaltene 33 Kantaten, auch wenn sie nicht so häufig wie die
Matthäus-Passion oder das Weihnachts-Oratorium aufgeführt werden, musikalisch doch
aus dem gleichen Edelholz geschnitzt sind.«
Bemerkenswertes Grußwort von Papst Benedikt XVI.
Bei der Erstellung des Zyklus diente Bachfest-Intendant Prof. Dr. Michael Maul die dreibändige Biografie »Jesus von Nazareth« des emeritierten Papstes Benedikt XVI.
(erschienen 2007–2012) als ideeller und chronologischer Leitfaden. Basierend auf diesem
Umstand trat Maul mit Benedikt XVI. in einen Briefwechsel, der in einem Grußwort des
emeritierten Papstes für das Bachfest Leipzig 2021 mündete, das er bereits im Juni 2019
verfasste: »…da ich nicht weiß, wie lange meine Gesundheit noch standhält«. In dem
dreiseitigen Text übermittelt Benedikt seine Segenswünsche für das Festival und würdigt
die Idee zum Zyklus:
»Es ist das Besondere dieses Festes, dass es die auf Leben und Wirken Jesu
Christi von Nazareth bezogenen Kompositionen Bachs zu einem Ganzen
zusammenfügt und uns so eine Art ›Messias‹ von Bach schenkt. […] Dass
Intendant Dr. Michael Maul, dem wir diese Konzeption verdanken, dabei meine
Jesus-Trilogie als ideellen Leitfaden vor Augen hatte, ist eine besondere Freude
für mich, die ich nur mit großer Dankbarkeit aufnehmen kann.«
Zugleich unterstreicht Benedikt die Rolle von Bachs Musik als zeitlose Bewahrerin der
göttlichen Botschaft in einer Welt, in der der Glaube vielerorts:
»…inzwischen erloschen ist und nur noch als kulturelle Kraft weiterwirkt. Diese
Reduktion mag man als gläubiger Christ bedauern, aber sie trägt auch ein
positives Element in sich. Denn es bleibt bestehen, daß etwas als Kultur
angenommen wird, das Frucht gläubiger Begegnung mit Jesus ist und diesen
Ursprung für immer in sich trägt.
Erinnern wir uns daran, daß nach Bach alle Musik als ›Finis und Endursache
anders nicht‹ sein kann, ›als zu Gottes Ehre und Recreation des Gemüts‹ zu
dienen. Nun, die herrliche Musik von Bach selbst rührt uns zutiefst an und
verherrlicht Gott auch, wo er nicht förmlich durch den Glauben anwesend ist.
In diesem Sinn können gerade auch Menschen, die den Glauben von Bach
teilen, sich darüber freuen und dafür dankbar sein, daß durch seine Musik die
Atmosphäre des Glaubens, die Gestalt Jesu Christi auch dort aufleuchtet, wo
der Glaube selbst nicht anwesend ist.«
Das Fazit des emeritierten Papstes lautet:
»So können wir, wie mir scheint, einen zweiseitigen Vorgang feststellen:
Glaube hat Kultur gezeugt, die weit über ihn hinaus leuchtet. Aber diese Kultur
trägt nun umgekehrt auch heute noch in alle Welt hinein etwas von ihrem
Ursprung. Sie ist so etwas wie der Wohlgeruch, der von Christus ausgeht (vgl.
2 Kor 2, 14f). Sie hat keine missionarische Absicht, der ›Wohlgeruch‹ wird
absichtslos um seiner selbst willen gegenwärtig und verbreitet gerade so die ›Ehre Gottes‹.
So dürfen wir uns alle, Christen wie Nichtchristen, Gläubige wie Nichtgläubige,
dankbar von der Schönheit berühren lassen, wissend, daß sie uns den rechten
Weg weist. In diesem Sinn gelten dem Bachfest 2021 meine herzlichen Glück- und
Segenswünsche.«
Als Dank für das Geleitwort übersandte Intendant Maul dem emeritierten Papst ein
Faksimile von Bachs autographer Partitur der h-Moll-Messe, dem letzten großen Werk des
Lutheraners Bach. Benedikt XVI. bedankte sich brieflich für dieses »wunderbare Geschenk
von ganzem Herzen«:
»Es ist ein außergewöhnliches Erlebnis, Bachs eigene Handschrift in Händen zu
halten und so gleichsam der Quelle eines Werkes zu begegnen, das nicht nur
die konfessionellen Grenzen einer Periode überschreitet, sondern die
Menschheit im Ganzen und in allen Zeiten anrührt und anrühren wird.«
Michael Triegel und Ulrich Noethen als Begleiter des Zyklus
In den Kantaten-Konzerten des »Messias«-Zyklus sorgen – den einzelnen Lebensstationen
Jesu folgend – Lesungen der jeweils zu Grunde liegenden Evangelientexte in Martin Luthers
1521/22 entstandener Übersetzung für eine fortlaufende Handlung. Als »Evangelist« für
den Vortrag dieser Texte tritt der Schauspieler Ulrich Noethen auf. Elf Bilder des Leipziger
Malers Michael Triegel – bekannt unter anderem für seine Porträts von Papst Benedikt– dienen als visueller Begleiter durch den Zyklus.
Bekannte Bach-Interpreten gestalten den Zyklus
Die musikalische Umsetzung von »Bachs Messias« liegt unter anderem in den Händen von
vier weltbekannten Bach-Interpreten mit ihren Ensembles, die bereits den »Kantaten-Ring« im Bachfest 2018 maßgeblich geprägt hatten: Ton Koopman, Masaaki Suzuki, Hans-Christoph Rademann und Thomaskantor Gotthold Schwarz. Hinzu treten nun Václav Luks
mit dem Collegium 1704, die Akademie für Alte Musik Berlin, der RIAS-Kammerchor mit
The English Concert unter Justin Doyle sowie der Eric Ericsons Kammarkör mit der Lautten
Compagney Berlin unter Wolfgang Katschner.
Virtuell ganz nah an den Interpreten – innovative neue Sitzplatz-Kategorie
Erstmals können Bachfest-Besucher während der Konzerte des »Messias«-Zyklus in den
Leipziger Bach-Kirchen St. Thomas und St. Nikolai virtuell auf der Bühne Platz nehmen:
Die exklusive Sitzplatz-Kategorie »OnStage« in abgegrenzten Sitzbereichen in den
hinteren Kirchenschiffen ermöglicht, parallel zum Konzertgeschehen einen Video-Livestream auf dem eigenen Mobilgerät zu verfolgen. Die Besucherinnen und Besucher
können dabei zwischen nterschiedlichen Kamera-Perspektiven auswählen und so ganz
nah bei den Akteuren sein. Der Zugang vor Ort erfolgt über ein passwortgeschütztes
WLAN.
Vorverkauf für den Zyklus hat begonnen
Ein Gesamtpaket für alle elf Konzerte des Zyklus »Bachs Messias« ist in fünf Preisgruppen
verfügbar (€ 880,00 / 650,00 / 480,00 / 280,00 / OnStage: 500,00, keine Ermäßigungen).
Ticketpakete können ab sofort reserviert werden. Es werden jeweils die besten in der
gewünschten Preiskategorie vorhandenen Plätze zugewiesen, es besteht kein Anspruch
auf einen Wunschplatz. Kunden, die Karten für das abgesagte Bachfest 2020 erworben
hatten, können diese direkt in das »Messias-Paket« umtauschen. Ab dem 15. September
sind die noch verfügbaren Gesamtpakete mit Platzauswahl unter www.bachfestleipzig.de
online erhältlich.
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