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Die Orgel des Würzburger Dom St. Kilian

Die Hauptorgel
Die Chororgel
Nachdem die historischen Domorgeln, darunter auch die erst 1937 neugestaltete Hauptorgel, den Zerstörungen in der Folge des Zweiten Weltkriegs zum Opfer gefallen waren, war eine völlige Orgelneukonzeption notwendig und möglich geworden. Nach umfangreichen Vorüberlegungen entschied man sich in enger Anbindung an liturgische und räumliche Vorgaben für eine funktionale Zweiteilung in Haupt- und Chororgel. Ihre feierliche Einweihung im Februar 1969 setzte den Schlusspunkt unter den Wiederaufbau des Würzburger Doms, der insgesamt 20 Jahre gedauert hatte.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Internetseite der Dommusik Würzburg.
Die Hauptorgel

Die Hauptorgel mit der Sängerempore befindet sich an der Westseite des Langhauses. Prospekt, Aufbau, Konstruktionen und Spieltisch stammen von Josef Schäfer. In die Prospektgestaltung integriert sind die Domuhr von 1574 und deren barocke Stuckrahmung von 1701 mit der Darstellung von Zeit und Ewigkeit. Die Mensuren stammen von Hans Gerd Klais, während die Disposition in enger Zusammenarbeit zwischen Hans Gerd Klais und Paul Damjakob entstand.

Die 86 Register der Orgel verteilen sich auf Pedal und fünf Werke, darunter eines mit waagerecht in den Raum strahlenden, sogenannten „Spanischen Trompeten“. Im einzelnen umfassen Rückpositiv, Positiv und Schwellwerk je 16, das Hauptwerk 15, die Trompeteria 5 und das Pedal 18 Stimmen. Hinzu kommen insgesamt 15 Koppeln. 6620 Pfeifen und Zungen sind für die Klangerzeugung zuständig.

Disposition:

I Rückpositiv II Hauptwerk III Positiv IV Schwellwerk V Trompeteria Pedal
Rohrflöte 8' Praestant 16' Quintadena 16' Rohrbordun 16' Trompeta imperial 8/32' Praestant 32'
Spitzgedackt 8' Doppelprincipal 8' Praestant 8' Holzprinzipal 8' Trompeta magna 16' Principal 16'
Quintatön 8' Flöte 8' Gemshorn 8' Metallgedackt 8' Trompeta real 8' Subbaß 16'
Praestant 4' Quinte 5 1/3' Holzgedackt 8' Gamba 8' Bajoncillo 4' Pommer 16'
Koppelflöte 4' Octave 4' Principal 4' Vox coelestis 8' Clarin brillante 2/8' Pommer 16'
Rohrnasard 2 2/3' Nachthorn 4' Rohrflöte 4' Principal 4' Clairon 4' Octave 8'
Principal 2' Terz 3 1/5' Dolcan 4' Querflöte 4' Tremulant Nachthorngedackt 8'
Blockflöte 2' Quinte 2 2/3' Octave 2' Spitzquinte 2 2/3' Celesta Superoctave 4'
Quinte 1 1/3' Superoctave 2' Hohlflöte 2' Doublette 2'   Spitzflöte 4'
Terz 1 3/5' Cornett 5fach Sifflöte 1 1/3' Waldflöte 1'   Holztraverse 2'
Octave 1' Grossmixtur 5-7 fach Septime 1 1/15' Scharff 6fach   Aliquotbaß 5-fach
None 8/9' Acuta 4fach Sesquialtera 2fach Oberton 4fach   Rauschpfeife 4-fach
Terzcymbel 4-5fach Trompete 16' Mixtur 5fach Fagott 16'   Mixtur 3fach
Rankett 16' Trompete 8' Holzdulcian 16' Trompette harmonique 8'   Bombarde 32'
Krummhorn 8' Trompete 4' Trompete 8' Hautbois 8'   Posaune 16'
Vox humana 8'   Schalmey 8' Clairon 4'   Dulcian 16'
Tremulant   Tremulant     Holztrompete 8'
          Zink 4'
          Cornet 2'
          Tremulant Pedal-Solo

Die Chororgel / Querhausorgel

Die Chororgel befindet sich auf der Empore des südlichen Querschiffs. Sie dient in erster Linie zur Begleitung der Schola und der werktäglichen Gottesdienste. Aufbau, Disposition und Mensuren stammen von Hans Gerd Klais. Zwei Manuale und Pedal umfassen insgesamt 20 Register; darüber hinaus bietet die Orgel drei Koppeln. Die Klangerzeugung wird durch 1398 Pfeifen und Zungen realisiert.

Mit ihrem schlanken, grazileren Ton ist die Chororgel ganz bewusst als Gegenstück zur dunkler und mächtiger klingenden Hauptorgel konzipiert. Ihr Klangcharakter ist ebenso auf das vielseitig geschichtete, barockisierte Querschiff mit Tonnengewölbe abgestimmt wie der vollere Ton der Hauptorgel auf das schlichte romanische Langhaus mit seiner flachen Holzdecke.

Disposition:

I Hauptwerk II Schwellwerk Pedal
Principal 8' Gedeckt 8' Subbaß 16'
Flöte 8' Salicional 8' Principal 8'
Spillpfeife 8' Rohrflöte 4' Pommer 8'
Octav 4' Principal 2' Piffaro 2f
Flöte 4' Nasard 1 1/3' Fagott 16'
Schweizerpfeife 4' Cymbel 3f  
Flachflöte 2' Oboe 8'  
Sesquialter 2f Voix humaine 8'  
Mixtur 4-5f Tremulant  
Trompete 8'    

Mit freundlicher Genehmigung der Domgemeinde
OI-W-69
weiterführende Links:

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