Die Orgel 
                           
                          Friedrich Ladegast hat die große  Orgel auf der Empore der Wittenberger Schlosskirche von 1863-1864 erbaut.  Damit  hat die Schlosskirche, die seit langem ein Pilgerort für protestantische  Besucherinnen und Besucher aus aller Welt ist, ein hervorragendes Instrument  bekommen, das ihrer besonderen Bedeutung gerecht wird. 
                           
1892 wurde die Schlosskirche im  neogotischen Stil neugestaltet. Die klangliche Gestalt wurde dabei nicht  verändert, wohl aber der Prospekt, der bis heute ein integraler Bestandteil des  Innenraumes der Schlosskirche ist. 
 
1935 wurde die Orgel durch die  Firma Sauer umgebaut. Mit der heute nicht mehr nachvollziehbaren Begründung „In  einer Lutherkirche muss eine Bachorgel stehen“ wurde die vorhandene mechanische  Traktur durch eine elektropneumatische Traktur mit fahrbarem Spieltisch  ersetzt. Dieser Umbau hat sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte nicht bewährt. 
 
1994 wurde die Orgel durch die  Firma Eule so weit wie möglich wieder rekonstruiert. Es blieb aber nicht nur  bei der Rekonstruktion. Als sehr gelungen darf man die Erweiterung der Orgel um  ein neues Schwellwerk bezeichnen. Dieses fügt sich klanglich hervorragend in  den Gesamtklang ein und erweitert die Literaturmöglichkeiten für die  Organisten. 
 
Heute hat die Ladegast-Orgel 57  klingende Register, 4 Manuale und Pedal und ca. 3500 Pfeifen. Seit 2016 hat die  Ladegast-Orgel auch eine „kleine Schwester“: Eine Chororgel mit 17 klingenden  Registern  der Firma Schuke (Potsdam) im Chorraum der Schlosskirche.   |