Konzeption
Die Renovierung der Kirche Weinsberg 2008/2009 erlaubte den Bau einer Pfeifenorgel, deren Konzeption auf das Jahr 2005 zurückgeht und die als Zwillingsinstrument zum Instrument der NAK Kieselbronn (2004) gedacht war. Die Disposition wurde geringfügig erweitert.
Das zweite Manual ist als zerlegtes Cornet geplant, gleichzeitig als "Hauptwerk" gedacht. Das erste Manual ist als Begleitwerk geplant und zusammen mit den Registern des Pedals aus einer Pfeifenreihe genommen. Durch eine Superkoppel I/I kann dem 8' noch ein 4' zugefügt werden. Die Superkoppel wirkt auch bei gezogener Manualkoppel auf das Kornettwerk im II. Manual, so daß auf I mit 2 2/3' und 2' eine Mixtur bis zum 1' erzeugt werden kann. Die Orgel besitzt insgesamt 448 Pfeifen.
Die Mensuren der Pfeifen wurden französischen Maßen nachempfunden. Daher wurden die Registerbezeichnungen auch auf französisch verwendet. Leider fehlen zu einer "richtigen" französischen Orgel die Zungenstimmen, aber auch ohne diese ist das Instrument im Raum ausreichend präsent.
Drei unterschiedliche Stimmen in Äquallage stehen zur Verfügung: Die Flûte harmonique mit ihren im Diskant überblasenden Pfeifen, die Gambe mit ihrem leisen Ton, der an ein Streichinstrument erinnert, und der Bourdon, der grundtönig und weich mit klarer Ansprache sich die Pfeifen mit dem Pedalregister Subbaß teilt. Gemeinsam mit den höheren Registern und der geschickten Verteilung auf die beiden Manuale können vielfache Klangkombinationen erzeugt und die Gemeinde auf unterschiedlichste Weise begleitet werden.
Eingebunden steht das Instrument mittig auf der Seitenempore zwischen den beiden Stützpfeilern. Der in den Raum ragende Prospekt nimmt die Rundungen in der Decke auf. Diese Form, wie auch der über dem Spieltisch offen stehende Werksprospekt soll ein wenig an die Prospektformen aus der Mitte des 20. Jahrhunderts erinnern. |