Die Orgel
Die Orgel der Michaeliskirche Schwiegershausen ist ein wahrer Schatz. 1857 von dem Herzberger Orgelbauer Johann Andreas Engelhardt erbaut, krönt sie die modern und geschmackvoll eingerichtete Kirche mit ihrem Prospekt im neoromanischen Stil.
Im Lauf der Zeit hat die Orgel einige Umbauten erfahren. Einst mit einem eher romantischen Klangbild bedacht, kommt sie heute, nach Umbauten von Orgelbau Hammer (1951) und Orgelbau Steinhoff (2015), in einem barocken Klanggewand daher.
Eine Restaurierung zurück zum Original fand bisher nicht statt, vielmehr wurden bei der letzten Bearbeitung der Orgel Register ergänzt und eine vom Orgelsachverständigen Hans-Ulrich Funk kreierte "Dorfstimmung" angepasst.
Zum hellen und freundlichen Raum passt der helle und kräftige, nicht beißende, Klang sehr gut. Ein Instrument, welches man als Organist gerne "unter den Fingern" hat.
Im Jahre 1857 errichtete der Herzberger Orgelbauer Johann Andreas Engelhardt eine Orgel mit damals 15 Registern auf 2 Manualen und Pedal. Im Jahr 1917 mussten die originalen Prospektpfeifen zu Rüstungszwecken abgegeben werden. Diese wurden später durch Zinkpfeifen ersetzt. Noch 1951 werden die gute Funktionssicherheit der original erhaltenen Orgel und der gute Klang fast aller Register durch den damaligen Orgelpfleger Johannes Schäfer im Rahmen einer Visitation erwähnt. Gleichwohl sollte eine „klangliche Aufhellung“, wie diese 1947 durch den Oberkirchenrat verordnet worden war, bei nächster Gelegenheit und Finanzierbarkeit umgesetzt werden.
1951 wurde die klangliche Umgestaltung durch die Firma Hammer aus Hannover ausgeführt, bei der auch zwei weitere Register hinzugefügt wurden. Des Weiteren wurde die Orgel auf der Empore um ca. einen Meter nach hinten versetzt, was schwerwiegende Folgen für das Innenleben des Instruments hatte. In diesem Zustand befand sich die Orgel bis ins Jahr 2012.
Bei einer Untersuchung der Orgel im Jahr 2010 wurde Wurmbefall und Schimmelbefall festgestellt, und außerdem wurde das Klangbild als untypisch für den Orgelbaumeister Engelhardt beschrieben. Der Orgelbaumeister Jens Steinhoff aus Schwörstadt erhielt 2012 den Auftrag zur Restaurierung der Orgel. Die Restaurierungs- und Intonationsarbeiten wurden von Februar bis November 2015 durchgeführt. Die jetzige Registerbesetzung und Klanggebung nähert sich wieder sehr derjenigen von 1857 an. Die im Laufe der Zeit hinzugefügten Register wurden als gewachsener Bestand beibehalten und klanglich angepasst, außerdem konnten zwei historische Register, die zum Teil aus Engelhardt-Pfeifen bestehen, in der Orgel untergebracht werden: Die Tertia 1 3⁄5' stammt aus der früheren Sesquialtera und die Quinte 1 1⁄3' aus der ehemaligen Engelhardt-Orgel aus der kath. St.-Laurentius-Kirche Gieboldehausen von 1846. Im Zuge der Restaurierung wurde die Orgel noch um eine Posaune 8′erweitert und auf der Empore wieder einen Meter nach vorne gesetzt. Somit verfügt die Orgel heute über 20 Register.
aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwiegershausen)
wohl teilweise - laut eigener Aussage - Text von Hans-Ulrich Funk
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