Informationen zur Orgel
Historie: Als im Jahre 1982 die Firma Speith aus Rietberg diese Orgel erbaute, stand zuvor eine uralte Orgel in der Kapelle. Zahlreiche Bürger des Dorfes haben mitgeholfen, das alte Instrument abzureißen und die Orgelempore für das "Neue" Instrument vorzubereiten.
Mit Freude wurde uns immer wieder berichtet, dass der ganz alte Kupferprospekt der Vorgängerorgel im Schloss Möhler aufgestellt wurde.
Soviel zur Vergangenheit, kommen wir zur Gegenwart: Als wir begannen, dass Instrument zu zerlegen, stellten wir mit Bedauern fest, wieviel altes Material für die damals neue Orgel verwendet wurde. Sei es der marode Magazinbalg, dessen Lederzwickel grau übergespritzt wurden und die Grundplatte am Teppichboden mit Gummituch abgedichtet wurde, damit die Risse im Boden dicht waren. Oder der über den Abrichter geschobene Subbass 16' (ehemals Zartbass). Die Schiede in der Windlade waren an mehreren Stellen gerissen, sodass wir um ein komplettes Ausgießen der Kanzellen nicht herum kamen. Bei der Demontage der Windlade kam zum Vorschein, dass sämtliche Pertinaxstreifen in der elektrischen Kontaktgebung brüchig waren und zerfielen.
Diese groben Fehler wurden von uns beseitigt. Die Kontaktgebung wurde komplett neu konstruiert und ist heute auch auf den Druckpunkt regulierbar. Die Windladen haben weder Durchstecher noch Heuler mehr.
Die Intonation haben wir komplett geändert. Die Grundstimmen versahen wir mit Volumen und Fülle, die Flöten bekamen Lieblichkeit und die Prinzipale Charakter. Der höhere Winddruck gibt dem ganzen Instrument nun auch einen Druckpunkt zum sicheren Spielgefühl. Die bislang ungenutzten elektronischen Zungen - eher ein Gag aus den Anfangszeiten der elektronischen Orgeln - haben wir mit einem kleinen Kunstgriff nutzbar gemacht. Der Anteil der Sägezahnkurve, also die markanten Obertöne, war viel zu dominant. Durch das Einlöten eines höherohmigen Potentiometers konnten wir diese nun um ein erhebliches Maß reduzieren. In den Manualen sind sie nun solistisch wunderbar zu gebrauchen, im Plenum gehen sie leider unter. Im Pedal haben wir es allerdings genau umgekehrt gemacht. Im Plenum gibt das Fagott 16' nun nochmals richtig Schub. Wir bleiben aber bei der Wahrheit: Diese elektronischen Zungen bleiben ein Spaß, sind als Relikt der 80er Jahre zu betrachten.
Wir wünschen dem Kapellenverein und dem gesamten Dorf Möhler viel Freude mit ihrem überarbeitetem Instrument.
Disposition der Orgel
erbaut 1982 durch Orgelbau Speith
restauriert von Orgelbau Johannes Klein
I Hauptwerk |
II Schwellwerk |
Pedal |
1. Bordun 8' |
6. Fernflöte 8' |
11. Subbass 16' |
2. Praestant 4' |
7. Rohflöte 4' |
12. Choralbass 4' |
3. Waldflöte |
8. Prinzipal 2' |
13. Fagott 16' |
4. Mixtur 2-3 fach |
9. Quinte 1 1/3' |
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5. Schalmey |
10. Regal 8' |
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Normalkoppeln |