Der Kirchbau
Bei der Alt Käbelicher Dorfkirche handelt es sich um einen Feldsteinquaderbau des Übergangsstils aus dem Ende des 13. Jahrhunderts.
An Portalen sind vorhanden: das Westportal mit Granitgewände und gleichseitigem Spitzbogen, an der Südseite eine Laienpforte, heute zum Fenster umgewandelt, und eine Priesterpforte mit Granitgewände und gleichseitigem Spitzbogen. Im Innern haben die Portale einen gradlinig steigenden, stumpfwinkligen Sturz. Eine vermauerte Türöffnung an der Nordseite stammt von einem nachträglichen, heute wieder verschwundenen Erbbegräbnis. Die südliche massive Vorhalle ist modern, eine vorgeschichtliche Handmühle (Hünenhacke) ist als Weihwasserbecken neben der Priesterpforte vermauert.
Die für den Übergangsstil charakteristischen Zwillingsblendnischen sind an West-, Süd- und Ostseite verwendet, die Rundbögen sind aus schmalen Feldsteinen gewölbt, die Konsolsteine (Platte und lange Hohlkehle darunter) sind aus Granit gearbeitet. An der Südseite sind solche Nischen zwischen den drei Fenstern angeordnet (siehe Bild oben), im östlichen Giebeldreieck bildet eine Zwillingsblendnische das große Mittelmotiv, daneben zwei kleinere stumpf-spitzbogige einfache Blendnischen, darüber in der Giebelspitze eine kleine Kreisöffnung.
Zum Dachboden führt vom Westhaus aus eine in Feldstein ausgeführte Spitzbogenöffnung. Das Dachwerk des Schiffes ist nach mittelalterlicher Art zusammengefügt. Das Innere der Saalkirche hat glatt geputzte Decke und Wände.
(Quelle: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz, Neubrandenburg 1925) |
Der Kirchturm
Der Kirchturm der Alt Käbelicher Dorfkirche wurde zusammen mit der Kirche gegen Ende des 13. Jahrhundert erbaut. Der achteckige Pyramidenhelm stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Bedingt durch die Auswirkungen der Mangelwirtschaft in der DDR, und fehlende finanzielle Mittel war der alte Kirchturm im Laufe der Jahrzehnte so baufällig geworden, dass er nicht mehr erhalten werden konnte.
Um die Stabilität der gesamten Konstruktion nicht zu gefährden, konnte die Kirchglocke schon seit mehreren Jahren nicht mehr geläutet werden.
Im Jahre 1987 war es dann soweit. Die einsturzgefährdete Turmspitze wurde abgerissen. Mit sehr viel Eigenleistung der Gemeindemitglieder wurde ein neues Turmdach errichtet, das sehr wahrscheinlich auch dem Original aus dem 13. Jahrhundert nahe kommt.
„(...). Und am 3. Advent, zum traditionellen Adventsliedersingen im Kerzenschein, läutete unsere Glocke (nach 11 Jahren Schweigezeit) wieder zum 1. Mal."(aus einem Gemeindebrief von Pastor Abram) |