Beschreibung
In der vor gut 340 Jahren gegründeten jetzigen St. Antoniuskirche in Wiesdorf befindet sich eine Orgel, die noch zum großen Teil historisches Pfeifenmaterial aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts von Wilhelm Schaeben aus Köln besitzt. Sie stand früher in der Dompfarrkirche St. Maria im Pesch, die 1843 im Zuge des Baus des nördlichen Querhauses des Kölner Doms abgerissen wurde. 1846 war die Orgel für kurze Zeit im Kölner Gürzenich aufgebaut (dort hat auf ihr nachweislich Felix Mendelssohn-Bartholdy gespielt). In St. Antonius wurde die Orgel wahrscheinlich gegen 1863 eingebaut, nach der Kirchenerweiterung im Jahre 1872 wurde die Orgel durch Pfeifenbestände aus dem Kölner Dom verstärkt, wahrscheinlich 1876 erhielt sie das jetzige neogotische Gehäuse, 1939 ein selbständiges Pedalregister.
1976 erfolgte ein vollständiger Umbau auf mechanische Schleiflade durch Romanus Seifert aus Kevelaer, das Manual-Pfeifenwerk ist größtenteils historisch, Pedal und Prospektregister vollständig neu, ebenso die Zungenstimmen. 1984 Erweiterung um zwei Register durch Siegfried Schulte aus Bechen. Die Orgel verfügt jetzt über 22 Register auf 2 Manualen und Pedal. Im Kern ist sie eine der ältesten Orgeln Leverkusens.
Die Orgel wurde im Herbst 2004 von der Orgelbauwerkstätte Siegfried Schulte komplett restauriert. Bei dieser Gelegenheit erhielt sie eine Setzeranlage mit 4000 Speicherplätzen. Anfang 2005 wurde im Positiv das 1984 aus Werkstattbestand gelieferte Krummhorn 8' aus dünnem Zinkblech durch eine vollständig neue Schalmey 8' in hochwertiger Zinnausführung ersetzt. |