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Die Ferdinand-Stieffell-Orgel der Ludwigskirche Karlsbad (Langensteinbach)
Die Orgel
Die Restaurierung
Disposition
Die Geschichte der Gemeinde
Herzliche Einladung
Kontakt |
Die Stieffell-Orgel
Die Orgel unserer evangelischen Ludwigskirche wurde 1784-1786 von Ferdinand Stieffell (Rastatt) für die Schlosskapelle in Karlsruhe gebaut. 1871 wurde die Orgel nach Langensteinbach gebracht und zunächst über der Kanzel platziert.
Etwa 100 Jahre später, in den Jahren 1974/75, wurde die Stieffell-Orgel, seine einzige zweimanualige in ganz Baden, von Orgelbauer Peter Vier restauriert und mit einem Rückpositiv ergänzt, das die Pfeifen des früheren Unterwerks aufnahm. Dafür musste sie auf der gegenüberliegenden Seite aufgestellt werden. Das geschah im Rahmen einer neuerlich notwendig gewordenen Kirchenrenovierung, bei der die Holzemporen durch den Werkstoff Beton ersetzt wurde. 1978 feierte die Kirchengemeinde das besondere Jubiläum: "150 Jahre Ludwigskirche".
Mittlerweile weist das Instrument leider offensichtliche Mängel auf. Durch die Nähe zur vielbefahrenen Straße ist sie stark verschmutzt, was ein Stimmen gewisser Pfeifen unmöglich macht. Während langer Heizperioden zur Zeit der Andachten aus Anlass des Golfkrieges I hat das Holz der Orgel sehr gelitten. Daraus ergeben sich Schwierigkeiten, die den konzertanten sowie den gottesdienstlichen Gebrauch der Orgel stark einschränken.
Nach bereits geführten Vorgesprächen mit Fachleuten wurden die zu erwartenden Renovierungskosten auf ca. 125.000 Euro geschätzt. Ein Teil davon ist bereits durch Spenden an die Kirchengemeinde eingegangen.
Außerdem muss festgestellt werden, in welchem Umfang eine Innenrenovierung der Kirche notwendig ist. Diese müsste planerisch Hand in Hand mit der Orgelrenovierung laufen, da Staubaufwirbelungen während der Innenarbeiten selbst eine geschützte Orgel wieder verschmutzen würden.
Die Langensteinbacher StieffellOrgel nimmt mit ihrem vorhanden Potenzial und ihrer besonderen Historie einen bedeutenden Platz in der Kulturgeschichte des Badischen Orgelbaus ein. Sie genießt den Ruhm überregionaler Bekanntheit und zierte nicht zu Unrecht die Plakate der Ausstellung „Die Orgelstadt Karlsruhe innerhalb der Orgellandschaft am Oberrhein“ im Jahre 2001 in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe. Sie ist unter Fachleuten des Orgelbaus und Orgelspiels bekannt und machte Langensteinbach schon zum Anziehungspunkt der Europäischen Orgelakademie. Viele namhafte Organisten würden sich dafür einsetzen, dass die Orgel in einen Zustand versetzt wird, der ihrem Rang entspricht.
Im Jahr 2004 begannen die ersten Gespräche bezüglich einer grundlegenden Restaurierung der Stieffell-Orgel. Orgelbauer Martin Vier und Orgelbauer Andreas Schiegnitz machten sich an die ihnen zugeteilten Aufgaben. Letzterer machte sich auf die Suche nach dem originalen Klang der Orgel in der ehemaligen Schlosskapelle Karlsruhe und überzeugte die Kirchengemeinderäte, dass die Orgelpfeifen für dieses Ziel angelängt werden müssten. Der Ausbau der Orgel wurde genutzt, um den Kircheninnenraum zu renovieren, was nach 30 Jahren überfällig war. Ein heller Anstrich und die dezente Umgestaltung des Altarraums gibt der Kirche nun eine freundliche Atmosphäre. Die Akustik hat sich verbessert, die Elektrik, Licht- und Tontechnik wurden auf den neuesten Stand gebracht. So konnten wir zu Kantate 2008 die Kirche wieder neu einweihen und im Februar 2009 begrüßten wir die restaurierte Orgel, unsere „badische Perle“, im Rahmen einer festlichen Orgelwoche.
Zu unseren Gottesdiensten spielen Susanne Furier bzw. Siegfried Müller auf der Stieffell-Orgel. |
Die Restaurierung
Eine historische Orgel mit einer aufregenden Geschichte, wie es diese Orgel erlebt hat, ist nicht leicht zu restaurieren. Mit aller Konsequenz in den Urzustand zurückzuführen ist unmöglich, da die genauen Aufzeichnungen fehlen und der Kirchenraum ein anderer ist. Diese Orgel wurde für die Schlosskapelle gebaut und dann in die Ludwigskirche umgesiedelt. Es mussten also Kompromisse geschaffen werden und die Charakteristik der Orgel so weit es geht auf den Urzustand zurückgeführt werden, indem man den neuen Raum und die erweitereten Register klanglich an das Original annähert. Ganz ist das nicht möglich, denn den Klang von damals kann man nur erahnen, nicht wirkllich herstellen.
Eine genauere Beschreibung der Restaurierung und der Gründe für den jetzigen Klang und die Bauweise finden sie in der Broschüre "Die restaurierte Ferdinant-Stieffell-Orgel in der Ludwigskirche Langensteinbach", die es in der Gemeinde zu erwerben gibt. |
Disposition
Haupwerk |
Positiv |
Pedal |
Bourdon 16' |
Bourdon 8' |
Sub Bass 16' |
Principal 8' |
Flöte Travers 8' |
Octav Bass 8' |
Gamba 8' |
Principal 4' |
Flöt Bass 4' |
Couppel 8' |
Floet 4' |
Posaun Bass 16' |
Piffara 8' |
Octav 2' |
Trompeten Bass 8' |
Salicional 8' |
Quint 1 1/3' |
Clairon Bass 4' |
Praestant 4' |
Sesquialtera |
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Rohrflöte 4' |
Mixtur 4fach |
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Quint 3' |
Cromhorn 8' |
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Octav 2' |
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Mixtur 4fach |
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Cornett 5fach |
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Trompeten Bass 8' |
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Trompeten Discant 8' |
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Vox humana 8' |
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Clairon 4' |
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Die Geschichte der Gemeinde
Eine Pfarrkirche müssen die Langensteinbacher schon in ganz früher Zeit gehabt haben, denn es wird überliefert, dass sie dem Schutzheiligen der Franken, dem Erzengel Michael geweiht war. Michaelskirchen sind neben Martinskirchen die ältesten in unserem Gebiet und gehen auf die Landnahme der Franken zurück, als die Römer das Zehntland aufgaben und verließen. Diese Pfarrkirche muss lange vor und noch gleichzeitig neben einem zweiten Kirchengebäude, der St. Barbara-Kapelle, bestanden haben. Ob sie im Ober-, Mitteldorf nahe dem Amtshaus, der Zehntscheuer mit Nebengebäuden gestanden hat, wissen wir nicht sicher. Aber die Nachfolgekirche, Nikolaus geweiht, stand ungefähr am heutigen Platz mit seitlichem Turm im Osten, innerhalb eines Kirchhofes von einer Mauer umgeben. Diese Kirche, so erfahren wir aus einer Notiz von 1560, an anderer Stelle 1516, dass sie dem heiligen Nikolaus geweiht gewesen war.
Im 17. Jh. war unser Gotteshaus so baufällig geworden, dass es 1688 abgetragen und neu aufgeführt werden musste. Auch dieser Bau war überwiegend aus Holz errichtet, und sein Standort an der Stelle, wo der Bocksbach vorbei floss und noch von einem kleinen Graben (aus der Striet der Ettlingerstraße entlangkommend) Zufluss bekam. Unsere Kirchen standen also auf nassem Untergrund, das Holz saugte die Nässe auf und begann zu faulen. Der Bau von 1688 hielt nicht lange stand. Auch wurde er vermutlich zu klein für die Gottesdienste, an denen inzwischen mit der Dorfgemeinde auch Kur- und Badegäste des Fürstenbades teilnahmen. Jedenfalls musste der Turm 1726 gegen Einsturz gesichert werden.
Aus einem Kirchenbuch des Specialats Pforzheim, Toraus XXXVI, colligirt anno 1742 von Johann Jacob Wechsler, Specialsuperintendent erfahren wir zur Kirche:
"Zu St. Nikolaus genannt, wird gebauet und im Bau erhalten, teils von der Gemeinde Langensteinbach, teils auch von den Deutschen Ordensherren von Mergenthal (Mergentheim), als welcher allhier einen ansehnlichen Zehnten zu beziehen, und Leid dieser an den Baukosten ein Drittel, die Gemeinde aber zwei Drittel. Oben an der Sakristei steht der Deutschherrische Ordenswappen, mit einem Kreuz, und dabei die Jahrzahl 1409 (muss 1489 heißen). Da die Kirche vielleicht erbaut worden sein, renoviert ward sie ao. 1727. Die jährliche Kirchweih hält auf Simonis und Juda (um den 28. Oktober)."
Die hier festgestellte Renovierung betrieb der damalige Pfarrer Christoph Peter Eisenlohr, der 1725 aufzog und, wenn die Angaben stimmen, erst 1746 wieder ging. Innerhalb seiner Amtszeit "haben Serenissimus anno 1726 das schoene Bad erbaut". Über Eisenlohr gäbe es an geeigneter Stelle noch einiges zu berichten; hier scheint interessant, dass er beim Markgrafen wohl angesehen war, bei dessen Badegästen ebenfalls, und es geschickt verstand, deren Ansehen zu heben, indem er ihnen so manchen Gulden als Liebesgabe zu den Renovierungskosten entlocken konnte.
Zu seiner Zeit hatte die Kirche auch eine Orgel von sechs Registern, die "größten Theils von wohlthaetigen Bad-Gaesten und freywilliger Beysteuer derer Zuhoerer angeschafft worden".
Lang haben die Renovierungen und Reparaturen nicht gehalten. Auch hat die Nikolauskirche ins aufstrebende Fürstenbad nicht mehr so recht passen wollen. Da brannte in der Amtszeit von Pfarrer Grün 1769 das Pfarrhaus ab, und dieses - 1774 nach Plänen des fürstlichen Bauinspektors W. J. Müller - wieder aufzubauen hatte Vorrang.
Für das vielbesuchte Fürstenbad kam die neue Kirche zu spät. Baden-Baden hatte Langensteinbach den Rang abgelaufen. Auch Friedrich Weinbrenner, der die neue Kirche im Stil der Zeit - wie die Badeanlagen und Wandelhalle - auch geplant haben soll, war 1826 im 60. Lebensjahr verstorben. Dennoch wurde das alte Gotteshaus innerhalb von zwei Jahren abgebrochen und vom Bruchsaler Baumeister Karl August Schwartz neu erbaut. Am 10. April 1828 wird der Bau feierlich eingeweiht - Akte über den detaillierten Festplan liegt vor - und zu Ehren des Großherzogs Ludwig, der am selben Tag seinen 65. Geburtstag feierte, Ludwigskirche genannt.
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Herzliche Einladung
Herzlich möchten wir Sie auch einladen, in unserer Kirchengemeinde reinzuschauen, um
- Ruhe zu finden für den Körper, die Gedanken und das Herz
- zu sich selbst zu finden und zu dem, der Ihnen das Leben schenkt
- die Botschaft von Jesus Christus zu hören, die froh macht und Kraft gibt für das Leben und darüber hinaus
Fragen zu stellen und Antworten zu finden
- offene Gemeinschaft zu spüren, in der Sie sich geborgen fühlen dürfen
- Menschen mit hörenden Ohren und helfenden Hände zu finden, die sich Zeit nehmen - auch für Sie
- die vielseitigen Möglichkeiten kennen zu lernen, Glauben zu leben
- gemeinsam Gottesdienste für alle zu feiern
- sich einzubringen mit Ihren Gaben und Fähigkeiten, damit die Gemeinde wächst und ein Zuhause für Sie selbst und für viele wird
- gemeinsam Gottesdienste mit allen feiern
Wir freuen uns darauf, Sie zu sehen.
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Kontaktdaten
Pfr. Ekkehard Stier - ekkehard.stier(at)evkila.de
Pfrin. Annette Stier-Moninger - annette.stier(at)evkila.de
Weinbrennerstrasse 9
76307 Karlsbad-Langensteinbach
Telefon 07202-2123
Fax 07202-941995 |
Mit freundlicher Genehmigung der Kirchengemeinde
OI-K-13 |
weiterführende Links:
Webseite Ev. Kirche Langensteinbach |
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