Informationen zur Orgel
In dem Zeitraum, als in Rysum die gotische Orgel gebaut wurde, errichtete man in Hinte auf der Dorfwarf eine Kirche. Die Kirchengemeinde Hinte berichtet dazu: „Die Ev.-ref. Kirche in Hinte stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Sie ist eine der wenigen spätgotischen Kirchen in Ostfriesland. Schon die Ausmaße des Kirchengebäudes lassen erkennen dass es sich hier nicht um eine einfache Dorfkirche handelt. Die Kirche von Hinte war früher eine Probsteikirche, hier wurden neben den Gottesdiensten auch Sendgerichte des Probstes abgehalten. Die Kirche liegt am nordöstlichen Rand der Dorfwarft, sie bildet zusammen mit der Wasserburg Hinta und den angrenzenden Wohnhäusern ein für Ostfriesland einzigartiges Ensemble. Der Glockenturm aus dem 13. Jhd. gehörte noch zum Vorgängerbau, er steht - für Ostfriesland typisch - abseits vom Kirchengebäude.“ Die Kirche in Hinte, ursprünglich St. Martin geweiht, gilt neben der mächtigen Ludgerikirche in Norden als ein besonders wichtiger Kirchenbau der Spätgotik in der Region.
Gottfried Kiesow schreibt im Architekturführer Ostfriesland über die Hinter Orgelgeschichte: „Die Orgel über der Westempore schuf Johann Friedrich Wenthin aus Emden 1776 bis 1781, jedoch blieb nur der schöne fünfteilige Prospekt erhalten. Die Mitte nimmt ein schmaler zweigeschossiger Turm ein, flankiert von den zweizonigen Flachfeldern, die zu den äußeren Pedaltürmen überleiten.“(S. 82)
Während die Wenthinsche Orgel in Groothusen erhalten blieb, wurde sie in Hinte im frühen zwanzigsten Jahrhundert durch eine pneumatische Orgel ersetzt. 1958 wurde in Hinte dann aber wieder eine dem ursprünglichen historischen Vorbild entsprechende neue Orgel gebaut. Dieses Werk war eine wichtige Arbeit für die damals noch junge Orgelwerkstatt Ahrend & Brunzema aus Loga-Leer, die ihr es war die Nummer 16 in ihrer Werkliste Aufmerksamkeit und Achtung erwarb. Jürgen Ahrend hat die Orgel dann 1994 noch einmal grundlegend restauriert und neu intoniert. |