Geschichte der Orgel
Am prachtvollen Orgelprospekt brachte man ein Jahr nach Fertigstellung des Instruments die Jahreszahl 1794 an. So weist sich das Werk als ein seltener Schatz spätbarocker Kunst aus und das Äußere lässt ein frisches, festliches und beseeltes Klangerlebnis erahnen. Doch das Jahr besagt auch, dass diese Orgel eines der jüngsten Ausstattungsstücke der Kirche ist. Der spätromanische Feldsteinbau geht auf das 13. Jahrhundert zurück, als man hier in beeindruckender Weise ein Gotteshaus mit breitem Turm, Saal, Chor und halbrunder Apsis schuf. Der Bau der Orgel schloss nun eine barocke Neugestaltung des Inneren ab, die mit viel Licht und heller Farbe auf uns gekommen ist.
Dieser Zustand ist allerdings erst das Resultat einer tiefgreifenden Restaurierung, die 1999 für die Orgel durch den Orgelbau Waltershausen abgeschlossen wurde.
Damals konnte als Erbauer der Sonnewalder Meister Carl Gotthold Claunigk ermittelt werden. Die Orgel ist somit ein Niederlausitzer Werk. In der Disposition mit geteilten Stimmen lässt sich das Ziel erkennen, einem einmanualigen Instrument viele Klangverbindungen zu entlocken. So kann eine Melodie mit kräftigem Cornett- odersanftem Querflötenton hervorgehoben, und auch die Tiefe durch eine „Mixtur im Bass“ aufgehellt werden.
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Disposition
erbaut von Carl Gotthold Claunigk, Sonnewalde 1793
Manual C-d’’’ |
Pedal C-d’ |
Grobgedackt 8’ geteilt h/c’ |
Subbass 16’ |
Violdigambo 8’ |
Violonbass 8’ |
Flötraver 8’ in Discant, ab c’ |
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Principal 4’ |
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Kleingedakt 4’ |
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Octave 2’ |
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Quinte 1 1/2’ |
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Mixtur 3fach in Pass (!) C-h |
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Cornet 3fach in Discant ab c’, mit Terz |
Coppel
Tremulant
Cymbelstern (2006 ergänzt, 4 ungestimmte Krallenglöckchen)
Calcant (Motorschalter)
mechanische Schleifladen |