Geschichte der Orgeln in Eschede (Quelle: Festschrift zur Hillebrand-Orgel)
Die erste bekannte Orgel erhielt die Escheder Kirche im Jahre 1775. Die von Zuberbries erbaute "Königin" enthielt die folgenden Register:
Prinzipal 2'
Gedackt 8'
Gedackt Flöte 4'
Wald Flöte 2'
Quinte 1 1/2'
Octav 1'
Mixtur 3fach
Krummhorn 8'
Zimbel
1811 bat man um Erweiterung der Orgel. Sie sollte um ein Pedal ergänzt werden, einige Pfeifen fehlte und Stimmung und Reinigung der Orgel wären ebenfalls notwendig. Getan wurde an dem Instrument nichts mehr, stattdessen erhielt die Gemeinde 1855 eine neue Orgel.
Eine Eduard-Meyer-Orgel wurde 1855 in der Kirche eingeweiht, sie wies die folgende Disposition auf:
Hauptmanual |
Obermanual |
Pedal |
Prinzipal 8' |
Gedackt 8' |
Prinzipal 8' |
Bordun 16' |
Gamba 8' |
Subbaß 16' |
Rohrflöte 8' |
Spitzflöte 4' |
Oktave 4' |
Oktave 4' |
Waldflöte 2' |
Posaune 16' |
Gemshorn 4' |
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Oktave 2' |
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Mixtur 2' |
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Koppel: HM/OM
Diese Orgel machte der Gemeinde nicht viel Freude. Schon kurz nach der Orgelweihe - im Jahr 1856 - wurde von ersten Mängeln berichtet. Die Situation verschlimmerte sich, bis man 1922 die Orgel verkaufte und sich um eine neue Orgel bemühte. Man geht heute davon aus, dass die Pflege der Orgel vernachlässigt wurde und die Defekte nicht Folge schlechter Arbeit waren. Ein ähnliches Orgelwerk steht in Eldingen und klingt bis heute zur Freude der Zuhörer.
1922 wurde in Eschede ein Instrument der Firma Faber & Greeve eingebaut. Eine pneumatische Orgel, die die Gemeinde viel Geld kostete, wurde geplant und vom Kirchenvorstand - entgegen der Empfehlungen der Orgelsachverständigen - durchgesetzt. Statt der geplanten 240.000 Mark kostete das Instrument letztlich fast 700.000 Mark.
Die Disposition lautet:
Manual I C-g3 |
Manual II C-g3 |
PedalC-f1 |
Bordun 16' |
Hornprincipal 8' |
Subbaß 16' |
Prinzipal 8' |
Salicional 8' |
Zartbaß 16' TM aus Subbaß 16' |
Gamba 8' |
Spitzflöte 4'Aeoline 8' |
Principalbaß 8' |
Harmonieflöte 8 |
Waldflöte 2'Vox angelica 8' |
Cello 8' |
Oktav 4' |
Lieblich Gedeckt 8' |
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Oktavflöte 2' |
Fugara 4' |
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Mixtur 3-4fach |
Flauto dolce 4' |
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Trompete 8' |
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Druckknöpfe: Tutti, Handregister, Walze allein, Autom. Pedalumschaltung
Koppeln: I/II; Pedalkoppel I, Pedalkoppel II, Oberoktavkoppel I, Oberoktavkoppel II-I; Unteroktavkoppel II
Rohrwerkabsteller
Kalkant
Die Befürchtungen, im zweiten Weltkrieg Pfeifen und Leitungen abgeben zu müssen, bewahrheiten sich glücklicherweise nicht. Doch das mangelhafte Material macht sich mit der Zeit immer mehr bemerkbar. Auch Kriegsschäden (herumfliegende Trümmer, Schmutz, usw.) setzen der Orgel zu. 1954 wird eine Reinigung notwendig, auch eine Dispositionsänderung wird geplant. Schließlich wird 1958 noch Holzwurmbefall festgestellt. Alles in allem so viele Mängel, dass ein erneuter Neubau unausweichlich scheint. 1968 wird der Neubau geplant, ein Interimsinstrument bei der Orgelbaufirma Hammer gekauft. Bis 1972 erklingt dies kleine Instrument auch als Hauptinstrument in der Johanniskirche. Die Disposition lautete:
Manual C-g3 |
Pedal C-f1 |
Gedackt 8' |
Subbaß 16' |
Principal 4' |
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Rohrflöte 4' |
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Waldflöte 2' |
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Mixtur 3fach 1' |
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Bis zur Umsetzung des Orgelneubaus dauerte es nun einige Jahre. Die Verzögerung entstand durch den Tod des Pastors der Gemeinde und damit verbundene Umstrukturierungen.
1981 wird die Planung konkreter und - nach einer ausgiebigen Kirchenrenovierung - 1987 wurde die neue Hillebrand-Orgel eingeweiht.
Disposition
Orgelbau Hillebrand, 1987
HauptwerkC-f3 |
OberwerkC-f3 |
PedalC-f1 |
Principal 8' ab C |
Gedackt 8' |
Subbaß 16' |
Hohlflöte 8' C-E gedeckt |
Rohrflöte 4' |
Oktavbaß 8' |
Oktave 4' |
Nasat 3' |
Oktave 4' |
Spitzflöte 4' |
Flöte 2' |
Trompete 8' |
Oktave 2' |
Terz 1 3/5' |
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Mixtur 4fach |
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Cornett 5fach ab c' |
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Schiebekoppeln OW/HW; OW/P; HW/P
Tremulant
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