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Die Orgel der Schlosskirche St. Godehardt in Erxleben

Die Geschichte der Orgeln
Disposition
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Die Geschichte der Orgeln
Autorin: Hildegard Bernick

Familie von Alvensleben in Erxleben
Um 1100 entstand eine große feste Niederungsburg in Erxleben. Bereits seit 1270 besaß die Familie von Alvensleben Burg und Gericht von Erxleben bis 1945. Fast 700 Jahre zählte sie zu den ältesten und bedeutendsten Familien des magdeburgischen-altmärkischen Raumes.
1554 kam es zur Erbteilung, den Lehnsbesitz erbten Joachim I. v. Alvensleben (schwarze L.) und Valentin v. Alvensleben (weiße L.). Die Vettern beschlossen einen Neubau der Schlosskapelle. 1564 begann der Rohbau entlang des Burggrabens. 1580 wurde sie geweiht.

Joachim III. stiftete eine kleine Orgel, die seine Söhne 1664-1666 mit einem gemalten Prospekt errichteten. 1674/75 wurde die Schlosskirche erneuert und um die Emporen, die Grabgewölbe und den Hausmannsturm als Kirchturm erweitert. Johann Gebhard II. ließ die Orgel um ein Spielwerk auf der Empore erweitern. Die nächste Generation der Gevettern v. Alvensleben beauftragte Heinrich Herbst d. J. 1709/10 die nun über 300 Jahre alte Orgel zu erbauen.

Leider gibt es keine Orgelakten mehr, sie sind mit dem Archiv von Schloss I 1945 untergegangen. Nur im Gutsarchiv von Schloss II im LA Wernigerode konnten zwei undatierte Abschriften gefunden werden und eine Originalrechnung mit Unterschrift vom 24.4.1710. Die umfangreichste Reparatur der Herbst-Orgel erfolgte 1941/42, sie wurde von der Familie auf Schloss I finanziert. Darüber gab es nur noch Berichte von Familienangehörigen.

Vor der Besetzung der Schlösser durch russische Truppen (1945-47) konnte die Familie v. Alvensleben/Knigge noch das eingelagerte Chorgestühl des Magdeburger Doms, einen Altar und zwei farbige Kirchenfenster retten, dies wurde im Kunstgutlager Celle gelagert. Auch Teile ihrer Bibliothek konnten in die britische Zone gerettet werden. Beide Schlösser wurden russische Staatsgüter. Die Innenausstattung der Schlosskirche besonders die Orgel wurden erheblich beschädigt und verwüstet.
1948 wurde die Kirche Eigentum der evangelischen Gemeinde, sie vergab sie 1953 zur Nutzung an die katholische Kirche. Durch deren Neubau drohte ab 1997 Leerstand und dringender Sanierungsbedarf.

1998 wurde auf die Initiative von Joachim von Alvensleben (Erxleben II) der Förderkreis Schlosskirche Erxleben e.V. gegründet. Sein Einsatz und seine großzügigen Spenden gefördert von der EKM, dem Denkmalschutz und der politischen Gemeinde retteten die Schlosskirche vor dem Verfall. Mit der Kirchengemeinde wurde ein umfassender Nutzungsvertrag vereinbart. 2006 konnte die Kirche auch als Kunstwerk und Konzerthalle wieder eröffnet werden. Die besondere Unterstützung des Vorsitzenden ermöglichte zahlreiche Restaurierungsarbeiten, Ausstellungen und kulturelle Programme wie den Konzertsommer seit 2012. Dabei war die Restaurierung der Herbst-Orgel sein wichtigstes Anliegen. Es ist traurig, dass Joachim von Alvensleben den Klang der Orgel, den er seit Kindheit kannte, nicht mehr erleben konnte.

Die Familie von Alvensleben, die Mitglieder und der Vorstand des Förderkreises setzen die Arbeit auch in seinem Sinne fort, so dass die Schlosskirche mit der restaurierten Herbst-Orgel ein wichtiger kultureller Standort in der Börde bleibt.


Die Orgel vor 1945


Die Orgel im Jahre 1947


Die Orgel im Jahr 2023

Disposition

I Hauptwerk
Untermanual C, D-c3
II Hinterwerk
Obermanual C, D-c3
Pedalwerk
C, D-d1
Quintadöhn 16' Gedact Cammerton 8' Subbass 16'
Principal 8' Quintadöhn 8' Gedact 8'
Gedact 8' Principal 4' Cornettflöt 1'
Octave 4' Flöte duhs 4' Posauna 16'
Waldflöte 4' Nassat 2' Schalmey 4'
Naßat 3' Siflöt 1' Cornetin 2'
Octave 2' Cimbel 3fach 2/3'  
Sesquialtera 2fach Fagot 16'  
Mixtur 5fach 2'    
Trompet 8'    

Nebenzüge: Manualkoppel II/I; Pedalkoppel I/P, Tremulant org., 2 Zimbelsterne

Spenden

Spenden sind die wichtigste Quelle, aus der wir die Renovierung der Schlosskirche finanzieren. Jede Spende -und sei sie noch so klein- ist willkommen, denn sie ermöglicht uns, eines der schönsten Bauwerke Erxlebens seinen früheren Glanz zurück zu geben. Außerdem trägt Ihre Spende auch dazu bei, kulturelle Veranstaltungen in der Schlosskirche zu organisieren. Helfen Sie und unterstützen Sie uns.

Sie können direkt an den Förderkreis Schlosskirche Erxleben e.V. spenden. Überweisen Sie wie gewohnt auf Ihrer Bank an folgendes Konto:

Förderkreis Schlosskirche Erxleben e.V.
bei der

Bank: Volksbank eG
IBAN: DE56270925553076168900
BIC: GENODEF1WFV

oder bei der

Kreissparkasse Börde
IBAN: DE30810550000501013520
BIC: NOLADE21HDL


Kontakt

Förderkreis Schlosskirche Erxleben e.V.
Alte Ziegelei, Hörsinger Str. 12
39343 Erxleben

Telefon: 0391-7270370
E-Mail: info(at)schlosskirche-erxleben.de


mit freundlicher Genehmigung von Hildegard Bernick - Förderkreis Schlosskirche Erxleben e.V.
Fotos:
orgel_vor_1945.tif, orgel_2023_bearbeitet.jpg & orgel_vor_1945.jpg aus Festschrift
herbstorgel_nah.jpg & schlosskirche_gesamt.jpg nach der Restaurierung aufgenommen
Schlosskirche.jpg (Kirchturm früher Turm der Vorburg 13. in Verlängerung steht Neues Schloss (Barock))
altes_schloss.jpg - Altes Schloss 2009 gegenüber der Schlosskirche
OI-E-54
weiterführende Links:

Webseite der Schlosskirche Erxleben
weitere Informationen zur Orgel & Spendenmöglichkeiten
Die Schlosskirche auf der Seite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz