Geschichte der Orgel
Nach mehrjährigen Planungen, zahlreichen Gesprächen mit Sachverständigen und Diskussionen in den Gremien der Gemeinde fiel Anfang Januar 1997 die Entscheidung, den Auftrag zum Bau einer neuen Orgel an die Firma Gebr. Stockmann (Werl) zu vergeben, deren konzeptionelle Vorstellungen die Entscheidungsträger nachhaltig überzeugte.
Beim entscheidenden Ortstermin am 31.01.1997 wurde festgelegt, die neue Orgel auf der vorhandenen Empore in asymmetrischer Aufstellung, die zwangsweise vom Fenster vorgegeben ist, zu errichten. Außerdem wurde die zunächst in Eiche vorgesehene Ausführung des Orgelgehäuses auf Grund möglicher Farbverschiebungen verworfen und stattdessen eine Ausfertigung in Esche beschlossen.
Der Abnahmeprüfungsbericht des Beauftragten für Orgelbau in der Erzdiözese Paderborn, Domorganist Helmut Peters, vom 25. November 1997 bestätigte, dass „das Orgelgebäude ... nach der traditionellen Bauweise in Rahmen und Füllungen in massiver Esche“ gebaut wurde. „Die Kugeln der Schleierbretter in Rot geben hier einen aparten, lebendigen Akzent.
Alle Gehäuseteile sind in einer hervorragenden schreinerischen Technik gefertigt und auch die Prospektpfeifen sind in der Machart makellos.
Das Instrument erhielt 20 Register auf Schleifwindladen und vollmechanische Trakturen.
Die Disposition wurde maßgeblich von Prof. Dr. Karl-Josef Schmitz (Vorgänger von Helmut Peters als Diözesan-Orgelbaubeauftragter), Richard Graebsch, Claudia Mehring und der Orgelbaufirma konzipiert“:
Anschließend beschreibt das Protokoll den Spieltisch, der als „in dieser Farbgebung ästhetisch und übersichtlich gestaltet“ ist und ".. dessen Abmessungen den aktuellen Normen entsprechen."
„Das Spiel auf den Klaviaturen vermittelt dank eines gut ausgeprägten Druckpunktes einen unmittelbaren Kontakt zum Ventil und damit zur Tonerzeugung ...
Alle Elemente sind in einer makellosen Machart gefertigt entsprechend den Vorgaben und Kostenvoranschlägen.“
Die vollmechanischen Teile der Spieltraktur und der Kopplungen werden als vorzüglich gestaltet beschrieben, die beim Spiel keine Trakturgeräusche hinterlassen. Ähnlich fällt das Urteil aus über die Windladen, das Kernstück der Orgel.
Das Pfeifenwerk“, so ist weiter zu lesen, „besticht nicht nur durch seine sinnvolle Anordnung und Ausrichtung der einzelnen Baugruppen und Registerfamilien, sondern vor allem durch die Materialgüte. Verwendung fanden erstklassige Hölzer und gute Zinnlegierungen. Sowohl die Holz- als auch die Metallpfeifen zeichnen sich jeweils in Relation nach Durchmesser und Pfeifenlänge durch starke Wandungsstärken aus. Für einen stabilen, gesunden Pfeifenton ist dieser Faktor von ursächlicher Bedeutung.
Die vier alten Pfeifenreihen aus der Vorgänger-Orgel sind sachgemäß überarbeitet worden.“
Besonderes Lob zollt der Abschlussbericht dem Intonateur, Rainer Ebben; „Es ist ihm unter Einsatz seines ganzen Könnens in jeder Hinsicht vorzüglich gelungen, eine Klangsynthese zu erzielen, die den verschiedenen Klangcharakteren und einzelnen Bauformen eine ungemeine Leuchtkraft und Transparenz verleiht und den Raum voll ausfüllt.“
Als Fazit stellt Peters fest, „daß die gestellten Anforderungen ohne Einschränkung in jeder Hinsicht gewissenhaft erfüllt wurden ... Die neue Orgel wird dem Kirchenvorstand der Heilig-Geist-Gemeinde Dortmund-Wellinghofen zur Abnahme empfohlen ...
Gratulieren möchte ich der Heilig-Geist-Gemeinde Wellinghofen, aber auch der Orgelwerkstätte Gebr. Stockmann, Werl, zu dieser klangprächtigen Orgel.
Es obliegt jetzt sehr der Kunst der Organisten, dieses Werk in allen klanglichen Färbungen mit geeigneter Literatur und improvisatorisch mit viel Fantasie zum Klingen zu bringen.
Möge diese Orgel immer zur Ehre Gottes erklingen!“
Wünschen, denen nichts mehr hinzuzufügen ist außer dem Hinweis, dass alle, die in den vergangenen Jahren dieses so hochgelobte Instrument gespielt haben, diesen Erwartungen in Liturgie und Konzerten in hohem Maße entsprochen und durch ihr Spiel die Charakterisierung der Orgel als „Königin der Instrumente“ eindeutig bestätigt haben.
|