Geschichte der Orgeln in Brockel
Im Jahr 1833 erhielt die damals 29 Jahre alte Kirche ihre erste Orgel von Hoforgelbauer Bethmann, Hannover, gebaut mit einem Manual mit neun Stimmen und einem Pedal mit vier Stimmen. Diese Orgel jedoch wurde offensichtlich durch Fehler eines Orgelbauers unbrauchbar gemacht. Nur noch die Prospektpfeifen sind von dieser Orgel erhalten.
1869 wurde auf den Resten der alten Orgel ein praktisch völlig neues Instrument von Philipp Furtwängler aus Elze errichtet. Ihre Besonderheiten sind die gelungene Abstimmung auf die Kirchenakustik und ihre schönen Stimmen. Neben den für Barockmusik ausgelegten Hauptstimmen finden sich sehr weiche, streichend klingende Register; sie sind dem romantischen Orgelbaustil verpflichtet. Die Brockeler Furtwänglerorgel besitzt zwei Manuale und kann 17 klingende Register vorweisen. Eine weitere Besonderheit ist der Zimbelstern, ein Glockenspiel, das nicht nur in der Weihnachtszeit das Lied "O du fröhliche ..." begleitet, sondern auch bei anderen feierlichen Anlässen zu hören ist.
Die Orgel wurde 2004 durch die Fa. Ostfriesischer Orgelservice (Christian Wachtendorf, Thomas Franzmeier) gereinigt, technisch instandgesetzt und behutsam nachintoniert. Die Posaune erhielt neue Becher aus Zinn. |
Die Kirche
An der B 71 zwischen Rotenburg und Soltau kommt man an einer wuchtigen Feldsteinkirche vorbei. Als "offene" Kirche lädt sie tagsüberzum Besuch, zum Verweilen, Kraft schöpfen und Beten ein. Sie wurde im Jahr 1804 völlig neu errichtet, nachdem der Vorgängerbau baufällig geworden war. Ihrer Zeit entsprechend, wurde sie mit einer klassizistischen Inneneinrichtung versehen. Nüchternheit war angesagt, aufklärerisch versammeln sich die Bankreihen und Emporen im Halbkreis um den Kanzelaltar. Durch die ungewöhnliche Süd-Ausrichtung des Altars an der Längswand der Kirche, entsteht so fast der Eindruck eines Auditoriums.
Zu ihrem 200. Geburtstag im Jahr 2004 wurde die Kirche das letzte Mal umfassend saniert: In den 1980ern das Außenmauerwerk, 2002 eine neue Gasheizung und der Kirchturm; 2004 gab es einen völlig neuen Innenanstrich. Heute lädt der Innenraum die Besucher freundlich zum Verweilen ein. Nicht durch goldene Engel besticht unsere Kirche, sondern durch Schlichtheit. 2013 entschied der Kirchenvorstand sich für den Abbau der Buchablagen vor den ersten Reihen, die die Gemeinde bis dahin vom Altarraum getrennt hatten - nicht zuletzt eine symbolische Entscheidung. Im selben Jahr wurde die Kirche mit zwei professionellen Projektionsgeräten ausgestattet, so dass vor allem bei großen oder alternativen Gottesdiensten auf Liederzettel und Gesangbücher verzichtet werden kann: Lieder, Texte und Bilder erscheinen für alle sichtbar auf großen Leinwänden rechts und links über dem Altar.
Die Nordwand ziert seit Anfang 2006 ein von dem Künstler Hans Karl Zeisel aus Korb gestaltetes Bild. Ein stilisiertes Kreuz - erinnernd an die alte aus dem dreiflügeligen Altar entwickelte Kunstform des Triptychons - auf den einzelnen Bildflächen aber keine Abbildungen von Menschen, sondern einmal ein weißes Kreissegment, dann zwei halbkreisartige rote Formen. Die Form findet sich - dreifach und ineinander verschlungen - im neuen Altarteppich wieder.
Zu unserer Kirchengemeinde zählen sich knapp 3500 Christinnen und Christen in Brockel, Bothel und Hemslingen mit ihren Ortschaften Wensebrock, Bellen und Söhlingen.
Natürlich ist unsere Gemeinde ländlich geprägt: die guten Kontakte zu den Vereinen und Organisationen sind uns wichtig. Gleichzeitig verzeichnen wir seit Jahren einen Wachstumstrend von außen, denn viele Menschen, die in Bremen und Hamburg arbeiten, haben sich bei uns auf den Dörfern ihren Traum vom Leben im Grünen verwirklicht.
Bei uns treffen Sie auf engagierte Christinnen und Christen, die in vielen Gruppen und Kreisen ihre Begabungen und Ideen kreativ einbringen. Da sind die Gitarrengruppe, die immer mal wieder besondere Gottesdienste begleitet. Da ist ein Team, das in wechselnder Besetzung seit Jahrzehnten die Weihnachts-Gottesdienste mit tollen Theaterstücken gestaltet - so entstanden schon viele "Krippenspiele" auch für Erwachsene. Da ist die Familienkirche, die einmal im Monat am Freitag Nachmittag einen halbstündigen Gottesdienst für die Kleinsten in der Kirche gestaltet. Da sind jedes Jahr die Konfirmand*innen, die von über 20 ehrenamtlichen Jugendlichen durch eine spannende Konfirmandenzeit begleitet werden und zusammen mit weiteren 100 "Konfis" aus Kirchwalsede und Visselhövede unvergessliche Konfirmandenseminare in Offendorf und Cuxhaven Behrensch erleben. Und da ist die Frauengruppe, die seit vielen Jahren die Gottesdienste zum Weltgebetstag und Frauensonntag gestaltet...
Ach, eigentlich kann man an dieser Stelle nur sagen: Schauen Sie sich auf unseren Seiten gern ein bisschen um und entdecken Sie, an welcher Stelle unsere Kirchengemeinde genau das richtige Angebot auch für Sie hat!
Wir verstehen unsere Kirchengemeinde als einen Ort zum „Auftanken“ und zum „Leben entdecken“. Das soll natürlich auch möglich werden in den Gottesdiensten. Mindestens einmal im Monat gibt es einen Präsenzgottesdienst in einer Kirchen der Region Brockel-Kirchwalsede-Visselhövede um 10 Uhr, denn wir sind im Kirchengemeindeverband zusammengeschlossen.
Und natürlich gibt auch die besonderen, bunten Gottesdienste, die sich von dem „normalen“ Sonntagsgottesdienst unterscheiden:
Dazu gehören Erntedankfest und Volkstrauertag. Denn nach dem Erntedankgottesdienst wird pünktlich um 11.00 Uhr der traditionelle "Brockeler Bauernmarkt" eröffnet. Am Volkstrauertag finden nach dem Gottesdienst in Brockel und Bothel Kranzniederlegungen statt.
Und auch der regionale Mühlengottesdienst, der immer am Pfingstmontag direkt Open Air an der Brockeler Mühle stattfindet hat einen besonderen Charme. Anschließend öffnet die Mühle ihre Türen für Besichtigungen. Für das leibliche Wohl sorgt der Mühlenverein mit Erbsensuppe und Würstchen und nachmittags mit Kaffee und Kuchen.
Zweimal im Jahr laden wir zu »KREUZ+quer« ein - dem "etwas anderen Gottesdienst". Diese Feier mit modernen Liedern, Theaterszenen oder Filmen, mit Interviews und verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten, beginnt stets um 19.00 Uhr.
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