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Die Orgel in St. Laurentius Achim

Geschichte der Orgeln
Disposition

Die Geschichte der Orgeln
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/St._Laurentius_(Achim)

Achim habe „schon vor undenklichen Jahren ein fein Orgelwerk in der Kirche gehabt“, schrieb 1692 der damalige Pastor der Gemeinde, Johann Helferich Willemer Im Jahr 1576 findet sich ein erster Hinweis auf eine Orgel in der Achimer Kirche. Im Rechnungsbuch werden Ausgaben für einen Calcant vermerkt, eine Hilfskraft, die die Bälge der Orgel betätigte.

1597 baute Matthias Mahn aus Buxtehude eine neue Orgel in die Kirche ein. Sie hatte 10 Register, kostete 150 Lübische Mark und wurde auf dem Seeweg – über Elbe und Weser – nach Achim verschifft. Das Instrument stand der Gemeinde nur kurze Zeit zur Verfügung. Die Orgel wurde – wie die gesamte Inneneinrichtung der St.-Laurentius-Kirche – ein Opfer des Dreißigjährigen Krieges. Aus den Orgelpfeifen wurden Gewehrkugeln gegossen. In den folgenden Jahren behalf man sich mit einer gebrauchten Kleinorgel des Bremer Orgelbauers Johannes Sieburg, die im Kirchenschiff aufgestellt und 1687 wieder abgebaut und an den Handelsherrn Habichhorst in Bremen verkauft wurde.

Im späten 17. Jahrhundert wurde die bisherige flache Decke der Kirche durch ein Gewölbe ersetzt. Zugleich sammelte man für eine neue Orgel. Es gab hohe Spenden für einen Neubau und so wurde der Orgelbauer Arp Schnitger in Neuenfelde bei Hamburg beauftragt. Schnitger war schon damals einer der namhaftesten Orgelbauer seiner Zeit und gilt heute als Vollender der norddeutschen Barockorgel. Die Kirchengemeinde entschied sich für eine Orgel mit 24 Registern. Die Pfeifen waren in drei Rundtürmen, zwei Spitztürmen und vier Flachfeldern ausgeführt. 800 Reichstaler kostete die Orgel. 1699 konnte sie der Gemeinde übergeben werden und wurde lobend von den Organisten des Bremer Doms, der Liebfrauenkirche und dem Achimer Kantor, Diedrich Meder, abgenommen. Die Orgel sei sorgfältig gebaut und von hoher Qualität, stellten die Organisten fest, sie klinge, „dass wir dergleichen auf solche Art nicht viel gefunden“.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts litt die Schnitger-Orgel zunehmend unter Verschleiß. Auch hatten sich die Klangvorstellungen gewandelt. 1888 beschloss der Kirchenvorstand den Abriss der Orgel, eine aus heutiger Sicht unglückliche Entscheidung. Es wurde bei der Firma Friedrich Becker & Sohn (Hannover) ein neues Instrument in Auftrag gegeben. 6100 Mark sollte das Instrument kosten. Achim erhielt als erste Kirchengemeinde in der Provinz Hannover eine Orgel mit pneumatischem Traktursystem. Aber die damals gerade im Orgelbau eingeführte Technik erwies sich als fehleranfällig. Bereits 1892 funktionierten elf Register der Orgel nicht mehr. Auch klanglich ließ das Instrument zu wünschen übrig. Zwischen Kirchenvorstand und Orgelbauer kam es zu einem langjährigen Rechtsstreit, der erst vor dem Reichsgericht in Leipzig mit einem Vergleich endete.

Dem Kirchenvorstand blieb nichts anderes übrig, als erneut eine Orgel in Auftrag zu geben. Die Firma Furtwängler und Hammer (Hannover) errichtete 1906/07 für 10.000 Mark ein Instrument, das äußerlich der Schnitger-Orgel ähnelte. Aber auch dieses Instrument entsprach weder klanglich noch technisch den Vorstellungen.

In den 60er Jahren wurde die St.-Laurentius-Kirche umfassend renoviert und dabei wurde auch eine neue Schleifladenorgel von der Firma Hermann Hillebrand aus Altwarmbüchen eingebaut, die am 26. Februar 1967 eingeweiht wurde. Die Achimer Orgel ist eine zweimanualige Orgel mit Pedalwerk. Sie hat 26 Register, verteilt auf Hauptwerk, Brustwerk und Pedal. Die Disposition hat der Kirchenmusikdirektor Alfred Hoppe aus Verden entworfen. Sie lehnt sich an das berühmte Vorgängerinstrument, die Arp-Schnitger-Orgel, an. 1983 wurde das Instrument durch die Firma Rudolf von Beckerath (Hamburg), 2017 durch Firma Jörg Bente (Suthfeld-Helsinghausen) umfassend instand gesetzt.

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Dispositon

I Hauptwerk C–g3 II Brustwerk C–g3 Pedalwerk C–f1
Bordun 16´ Gedackt 8´ Subbaß 16´
Principal 8´ Blockflöte 4´ Octavbaß 8´
Rohrflöte 8´ Principal 2´ Choralbaß 4´
Octav 4´ Quinte 1 1⁄3´ Nachthorn 2´
Gedackt 4´ Sesquialtera II Mixtur IV
Superoctav 2´ Scharff III Posaune 16´
Gemshorn 2´ Krummhorn 8´ Trompete 8´
Mixtur II Tremulant Kornett 2´
Mixtur V    
Dulcian 16´    
Trompete 8´    

Koppeln: II/I, I/P


mit freundlicher Unterstützung von Christoph Brückner
Zeichnung: Christoph Brückner
OI-A-70
weiterführende Links:

Webseite St. Laurentius Achim